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Solaranlagen
Solarenergie und Elektroautos: die ideale Kombination für 2025?

Solarenergie und Elektroautos: die ideale Kombination für 2025?

Eine Photovoltaik(PV)-Anlage in Kombination mit einem Elektroauto (E-Auto) bietet privaten Haushalten großes Einsparpotenzial. Im Folgenden werden die Anschaffungskosten einer typischen PV-Anlage, die durch Eigenverbrauch (insbesondere fürs Laden eines E-Autos) erzielbaren Einsparungen, die Amortisationsdauer mit und ohne E-Auto, aktuelle staatliche Förderungen, sowie Strompreis-Vergleiche zwischen Netzbezug und PV‑Eigenstrom analysiert.

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Ein 3D-Modell eines modernen Hauses mit Flachdach, Sonnenkollektoren auf dem Dach, einem Elektroauto, das zum Aufladen angeschlossen ist, und Außenbeleuchtung. Das Haus hat ein minimalistisches Design mit großen Fenstern, einer Garage und einer Terrasse im Obergeschoss. Es steht auf einer Wiese und ist abends beleuchtet.

Anschaffungskosten einer typischen PV-Anlage

Investitionskosten: Die Preise für schlüsselfertige PV-Anlagen liegen in Österreich durchschnittlich bei etwa 1.200–1.600 € pro kWp installierter Leistung. Somit kostet eine typische Dachanlage für ein Einfamilienhaus je nach Größe ungefähr 10.000–20.000 € (ohne Speicher). Beispielsweise betrugen die durchschnittlichen Gesamtkosten einer 5,5 kWp-Anlage im Jahr 2023 etwa 11.431 €.

Die folgende Tabelle zeigt grobe Kostenbereiche nach Anlagengröße:

PV-Leistung Typische Kosten (ohne Speicher)
3–5 kWp (klein) 9.000–12.500 €
5–8 kWp (mittel) 12.500–17.000 €
bis 10 kWp (größer) 17.000–20.500 €

Hinweis: In diesen Preisen sind die Module, Wechselrichter, Montagesystem und Installation durch Fachbetriebe bereits enthalten. Seit 2023 entfällt zudem die Umsatzsteuer für PV-Anlagen bis 35 kWp, was die Anschaffung um 20 % günstiger macht.

Batteriespeicher (optional): Ein Speicher ist für die Nutzung einer Solaranlage in Kombination mit einem E‑Auto nicht unbedingt notwendig, kann aber den Eigenverbrauch des Solarstroms erhöhen. Allerdings verursacht ein Heimspeicher zusätzliche Kosten von etwa 4.000 bis 11.000 € für eine typische Größe (5–10 kWh inklusive Installation). Da wir uns hier auf die Kombination mit einem E-Auto konzentrieren – das selbst Strom verbraucht und potenziell auch speichern könnte – betrachten wir die Wirtschaftlichkeit zunächst ohne zusätzlichen Speicher.

Dank der Mehrwertsteuerbefreiung sind PV-Anlagen in Österreich für Einfamilienhäuser (ohne Speicher) aktuell ab etwa 9.000 € erhältlich, wobei ein Batteriespeicher eine optionale Zusatzinvestition darstellt.

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Eigenverbrauch und Einsparungspotenziale mit E-Auto

Je mehr Solarstrom Sie selbst nutzen, desto besser für Ihre Geldbörse! Ohne E-Auto verbrauchen die meisten Haushalte nur etwa 30 % ihres Solarstroms direkt. Mit einem E-Auto können Sie diesen Anteil auf 60 % und mehr verdoppeln, indem Sie Ihr Auto tagsüber oder zeitversetzt mit Sonnenenergie laden.

Warum Eigenverbrauch so wertvoll ist: Jede Kilowattstunde (kWh) Solarstrom, die Sie selbst verbrauchen, ersetzt teuren Strom aus dem Netz. Der Strombezug kostet aktuell etwa 25–33 Cent pro kWh, während Sie für den selbst genutzten Solarstrom nur die geringen anteiligen Kosten Ihrer Anlage zahlen (ca. 10–15 Cent pro kWh umgelegt).

So sparen Sie beim Laden: Ein E-Auto benötigt für 100 Kilometer etwa 15 kWh. Das Laden aus dem Netz kostet Sie also rund 3,60 €. Mit Solarstrom sinken diese Kosten auf etwa 1,50–2,25 € pro 100 km – eine Ersparnis von über 50 %!

Einspeisen lohnt weniger: Vergütungen für Solarstrom, den Sie ins Netz einspeisen, liegen aktuell deutlich niedriger (etwa 7–10 Cent pro kWh) als der Preis, den Sie für Netzstrom bezahlen müssen. Daher ist es finanziell viel sinnvoller, so viel Solarstrom wie möglich selbst zu nutzen – insbesondere zum Laden Ihres E-Autos.

Durch das Laden eines E-Autos mit Solarstrom können Sie Ihren Eigenverbrauch verdoppeln und Ihre "Tankkosten" um über 50 % senken, da selbst genutzter Solarstrom deutlich günstiger ist als Netzstrom.
Sonnenkollektoren auf einem Dach

Amortisationsdauer: Vergleich mit vs. ohne E-Auto

Die Amortisationszeit – also wann sich Ihre Solaranlage durch gesparte Stromkosten bezahlt macht – hängt davon ab, wie viel Strom Sie selbst verbrauchen und wie hoch die Strompreise sind.

  • Ohne E-Auto: Im Durchschnitt dauert es in Österreich etwa 10–15 Jahre, bis sich eine Solaranlage rechnet.
  • Mit E-Auto: Wenn Sie Ihr E-Auto mit Solarstrom laden, verkürzt sich diese Zeit deutlich. Warum? Weil Sie mehr von Ihrem günstigen Solarstrom selbst nutzen und weniger teuren Netzstrom kaufen müssen.

Vereinfachte Beispielrechnung: Die Tabelle unten zeigt, wie schnell sich eine typische 5 kWp Solaranlage (Kosten: 10.000 € netto) auf einem Einfamilienhaus in Österreich amortisieren kann – mit und ohne E-Auto. Dabei gehen wir von einem Strompreis von 0,25 €/kWh und einer Einspeisevergütung von 0,08 €/kWh aus. Ein E-Auto erhöht den Eigenverbrauch um etwa 2.000 kWh pro Jahr (entspricht ca. 12.000 km Fahrleistung) und erfordert zusätzlich eine Wallbox (ca. 1.500 €).

Szenario Ohne E-Auto (nur Haus) Mit E-Auto (Haus + Auto)
Jahresertrag PV 5.000 kWh 5.000 kWh
Eigenverbrauchsanteil ca. 30 % ca. 70 %
Eigenverbrauch Strom 1.500 kWh 3.500 kWh
Überschusseinspeisung 3.500 kWh 1.500 kWh
Wert Eigenverbrauch 375 € (0,25€/kWh * 1500) 875 € (0,25€/kWh * 3500)
Wert Einspeisung 280 € (0,08€/kWh * 3500) 120 € (0,08€/kWh * 1500)
Jährliche Ersparnis 655 € 995 €
Investitionskosten 10.000 € (nur PV) 11.500 € (PV + Wallbox)
Amortisationszeit 15 Jahre 11–12 Jahre

Wie man sieht, verkürzt ein E-Auto die Amortisationszeit der Solaranlage um mehrere Jahre. Obwohl die zusätzliche Wallbox die anfänglichen Kosten erhöht, führt der deutlich höhere Eigenverbrauch des Solarstroms zu einer jährlichen Ersparnis, die um rund 340 € höher liegt.

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Zukunftsperspektive: Experten gehen davon aus, dass Technologien wie das bidirektionale Laden, bei dem Ihr E-Auto in Zukunft auch Strom ins Haus zurückspeisen kann, die Rentabilität von PV-Anlagen in Kombination mit E-Autos noch weiter steigern werden.

Die Nutzung eines E-Autos in Kombination mit einer Solaranlage kann die Amortisationszeit der PV-Anlage um etwa 3–4 Jahre verkürzen und die jährlichen Stromkosteneinsparungen deutlich erhöhen.

Aktuelle staatliche Förderungen

In Österreich gab und gibt es verschiedene Förderungen, die die Anschaffung von Solaranlagen und Elektroautos günstiger machen. Die wichtigsten Punkte im Überblick.

Förderungen für Photovoltaik-Anlagen

Bundesweit: Bis Ende 2023 gab es Zuschüsse. Seit 2024 entfällt die Mehrwertsteuer (20 %) auf PV-Anlagen bis 35 kWp. Diese Steuererleichterung ist ein großer Vorteil und macht die Anschaffung deutlich günstiger. Es ist jedoch möglich, dass diese Regelung ab 2025/26 wieder entfällt.

Länder und Gemeinden: Oft gibt es zusätzliche Förderungen auf regionaler Ebene. Die Höhe und Bedingungen sind unterschiedlich. Es lohnt sich, bei Ihrem Bundesland und Ihrer Gemeinde nach aktuellen Zuschüssen zu fragen. Beispielhaft förderte Burgenland im Jahr 2023 die Neuinstallation einer PV-Anlage mit bis zu 275 € pro kWp (maximal 2.750 € Zuschuss) – und im selben Ausmaß noch einmal, falls gleichzeitig ein Speicher installiert wurde. Wien bot 2023 im Rahmen einer PV-Offensive 250 € pro kWp für Aufdach-Anlagen bis 100 kWp an (maximal 30 % der Investitionskosten). Andere Bundesländer haben ähnliche Programme mit unterschiedlichen Förderpauschalen (oft im Bereich von 200–350 €/kWp).

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Förderungen für E-Autos und private Ladestationen

E-Auto-Kaufprämie (Bund): Förderungen für reine Elektroautos gab es bis Anfang 2024 (bis zu 5.000 €). Das Bundes-Förderprogramm "E-Mobilität 2024" wurde aufgrund ausgeschöpfter Mittel vorzeitig beendet. Aktuell (Anfang 2025) gibt es keine bundesweite Förderung für Neukäufe mehr.

Private Ladestationen (Wallboxen): Zuschüsse für private Ladestationen gab es 2023 (bis zu 600 €). Auch hier gibt es aktuell keine bundesweite Förderung mehr.

Aktueller Stand 2024/25: Das Programm "E-Mobilitätsförderung 2024" war äußerst gefragt und die Mittel waren vorzeitig erschöpft. Allerdings: Einige Länder/Versorger bieten eigene Boni – z. B. gewährt die Energie- und Umweltagentur Niederösterreich (eNu) eine Landesförderung bis zu 5.000 € (maximal 30 % des Fahrzeugpreises) für E-PKW. Es empfiehlt sich, die jeweils aktuellen Programme von Bund und Land zu prüfen.

Steuerliche Vorteile: Elektroautos sind von der NoVA (Normverbrauchsabgabe) und der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit, was die Gesamtkosten reduziert.

Aktuell profitieren Käufer von PV-Anlagen bundesweit von der Mehrwertsteuerbefreiung, während Förderungen für E-Autos und Wallboxen primär auf Landesebene und bei Energieversorgern zu finden sind.

Ein Foto der Sonnenkollektoren im Hintergrund, vor denen die 100-€-Scheine ausgebreitet sind. Neben den Geldscheinen ist ein Energielabel mit einer Effizienzskala von grün (A, am effizientesten) bis rot (am wenigsten effizient) zu sehen. Das Bild zeigt den Zusammenhang zwischen Solarinvestitionen, finanziellen Einsparungen und Energieeffizienz.

Strompreise: Netzbezug vs. PV-Eigenstrom

Die Preise für Haushaltsstrom in Österreich sind in den letzten Jahren gestiegen und liegen aktuell im Durchschnitt bei etwa 25–30 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Ihr Vorteil mit Solarstrom: Im Vergleich dazu kostet selbst erzeugter Solarstrom vom eigenen Dach langfristig nur etwa 10–15 Cent pro kWh – deutlich weniger als der Netzstrom.

Was das fürs Laden Ihres E-Autos bedeutet:

  • Netzladen: Bei einem Verbrauch von 15 kWh pro 100 km zahlen Sie etwa 3,75–4,50 € pro 100 km.
  • Solarladen: Mit eigenem Solarstrom sinken Ihre Energiekosten für die gleiche Strecke auf unter 2,25 € (da nur die anteiligen Kosten für Ihre PV-Anlage berücksichtigt werden).
E-Auto laden mit Solarstrom ist deutlich günstiger als aus dem Netz (etwa 50 %) und schützt Sie vor steigenden Preisen.

Fazit

Die Kombination aus Solaranlage und Elektroauto ist in Österreich eine clevere Entscheidung, die sich finanziell auszahlt. Dank staatlicher Unterstützung (vor allem der Mehrwertsteuerbefreiung für PV-Anlagen) sinken die Anschaffungskosten (typischerweise 9.000–17.000 € netto für eine Standardanlage). Der selbst erzeugte Solarstrom (ca. 10–15 Cent/kWh) ist deutlich günstiger als Netzstrom (ca. 25–30 Cent/kWh) und reduziert die "Tankkosten" Ihres E-Autos um über 50 % (unter 2 € pro 100 km vs. 3–4 € mit Netzstrom). Wer seinen Solarstrom optimal nutzt, lädt sein Auto günstig und verkürzt die Amortisationszeit seiner PV-Anlage oft von 10–15 Jahren auf etwa 8–12 Jahre. So sparen Sie langfristig Geld und werden unabhängiger von steigenden Strompreisen – eine super Optimierung für Ihren Geldbeutel und die Umwelt.

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