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Was kostet ein Hausbau in Österreich 2025?

Was kostet ein Hausbau in Österreich 2025?

Ein Eigenheim in Österreich zu bauen, ist 2025 ein kostspieliges Vorhaben. Durch steigende Material- und Arbeitskosten der letzten Jahre sind die Baukosten auf einem historischen Hoch. Im Folgenden erhalten Sie einen umfassenden Leitfaden zu allen anfallenden Arbeiten und Kosten (ohne Grundstückskauf) beim Neubau eines Einfamilienhauses.

Zudem werden typische Gesamtpreise pro Quadratmeter Wohnfläche genannt, ein Kostenbeispiel für etwa 140 m² Wohnfläche berechnet, die gängigen Bauweisen (Massivhaus, Fertighaus, Holzhaus) hinsichtlich Kosten und Ausstattungsmerkmalen verglichen sowie regionale Kostenunterschiede innerhalb Österreichs beleuchtet.

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Alle anfallenden Arbeiten und Kosten (ohne Grundstück)

Beim Hausbau fallen nicht nur Kosten für das Gebäude selbst an – ein erheblicher Teil entfällt auf Planung, Genehmigungen, Anschlüsse, Versicherungen und viele weitere Posten. Von der ersten Skizze bis zur fertigen Einfahrt summieren sich zahlreiche Einzelleistungen, die bei der Budgetplanung oft unterschätzt werden. Um eine realistische Kostenübersicht zu erhalten, lohnt sich ein Blick auf alle Phasen des Bauvorhabens – von der Planung über den Rohbau bis hin zu den Außenanlagen:

  • Planung und Bauleitung: Umfasst Architektenhonorar (ca. 10–15 % der Bausumme), Statiker und Kosten für den Energieausweis. Macht einen beträchtlichen Teil der Baunebenkosten aus.
  • Behördliche Genehmigungen und Abgaben: Baugenehmigung (ca. 100–200 €), mögliche Aufschließungskosten (tausende Euro) und 20 % Mehrwertsteuer auf alle Bauleistungen (z. B. 50.000 € bei 300.000 € Bausumme).
  • Erschließungs- und Anschlusskosten: Anschluss an öffentliche Versorgungen (Wasser, Kanal, Strom, etc.), Vermessung, ggf. Bodengutachten (500–1.000 €). Gesamtkosten oft 10.000–15.000 €.
  • Baustelleneinrichtung und -betrieb: Vorbereitung (Zaun, Baustrom/-wasser), ca. 2 % der Rohbaukosten (ca. 20–30 €/m² BGF). Laufende Kosten für Baustrom/-wasser sind geringer.
  • Rohbau (Bauwerk bis Dachstuhl): Aushub, Fundament/Keller, Mauerwerk, Decken, Dachstuhl, Dachdeckung, Fenster/Außentüren. Macht ca. 45 % der Herstellungskosten aus. Ein Keller erhöht Kosten stark (ca. 500 €/m² vs. Bodenplatte ca. 150 €/m²).

Der Rohbau macht etwa 45 % der gesamten Herstellungskosten eines Hauses aus.
  • Innenausbau: Macht Haus bewohnbar (Elektro, Sanitär, Heizung, Putz, Estrich, Böden, Maler, Türen). Ca. 55 % der Herstellungskosten (Standard ca. 400 €/m², hochwertig 600–800 €/m²). Kosten variieren stark je nach Ausstattung (Haustechnik!).
  • Außenanlagen: Zufahrt, Terrasse, Garten, Zäune, Garage/Carport. Oft nicht im Hauspreis enthalten, können 10.000–20.000 € oder mehr kosten.
  • Versicherungen während der Bauzeit: Bauherren-Haftpflicht und Bauleistungsversicherung. Wichtiger Schutz für ca. 300–400 € einmalig.

Die reinen Bauwerkskosten sind nur ein Teil des gesamten Betrags. Baunebenkosten (Planung, Genehmigungen, Anschlüsse etc.) machen zusätzlich 15–20 % der Gesamtinvestition aus.

Kostenschätzung: Preis pro Quadratmeter und Gesamtpreis für 140 m²

Wie viel kostet nun ein durchschnittliches Einfamilienhaus in Österreich im Jahr 2025 (ohne Grundstück)? Richtwerte pro Quadratmeter Wohnfläche helfen beim Vergleich:

Übersicht der Baukosten pro m² (schlüsselfertig) nach Bauart in Österreich (2025).
Bauart Ø Kosten pro m² Wohnfläche (mittlerer Standard)
Massivhaus (Ziegel) ca. 2.400 €
Fertighaus ca. 2.700 €
Holzhaus ca. 2.700 €

Für ein typisches Einfamilienhaus mit 140 m² ergeben sich daraus folgende geschätzte Gesamtkosten:

Beispielhafte Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus (~140 m²) nach Qualitätsstandard (ohne Grundstück).
Qualitätsstandard Gesamtkosten (ohne Grundstück)
Einfach/Belagsfertig ~ 280.000 €
Mittlerer Standard (empfohlen) ~ 350.000–380.000 €
Gehobener Standard ~ 400.000–420.000 €

Diese Werte beinhalten das fertige Gebäude inkl. Baunebenkosten. Grundstücks- und Finanzierungskosten kommen hinzu. Als Faustregel gilt: ca. 2.500 €/m² für Neubau im mittleren Standard. Für 140 m² sollte ein Budget um 350.000 € (ohne Grundstück) eingeplant werden.

Vergleich der Bauarten: Massivhaus, Fertighaus, Holzhaus

In Österreich dominieren drei Bauarten: Massivhaus, Fertighaus und Holzhaus. Ihre Kosten und Merkmale unterscheiden sich:

  • Massivhaus (Ziegel/Beton): Konventionell vor Ort gebaut. Robust, wertbeständig, gute Wärmespeicherfähigkeit. Längere Bauzeit (12+ Monate). Kosten ca. 2.400 €/m² (Standard), bei einfacher Ausführung 1.500–2.000 €/m² möglich. Individuelle Planung.
  • Fertighaus (Holzriegel): In Fabrik vorproduziert, schnelle Montage (6–8 Monate gesamt). Kosten ca. 2.700 €/m² (Standard), oft inkl. moderner Technik. Realistische Komplettpreise 1.900–2.800 €/m². Kurze Bauzeit und Fixpreis als Vorteile, geringere Flexibilität im Design.
  • Holzhaus (Holzständer/Massivholz): Ökologisch attraktiv, angenehmes Wohnklima. Kann als Fertighaus oder individuell gebaut werden. Kosten ca. 2.700 €/m² (Standard), Spanne 1.500 €/m² bis 4.000 €/m². Energieeffizient, kurze Bauzeit.

Fazit Bauweisen: Die Kosten der Bauarten nähern sich an. Die Wahl hängt oft von persönlichen Vorlieben ab. Wichtig ist, die Leistungsbeschreibung genau zu prüfen.

Für ein schlüsselfertiges Fertighaus muss man 2025 mit etwa 2.700 € pro m² rechnen (mittlerer Standard).

Übersicht der Baukosten nach Haustyp

Die folgende Tabelle fasst die durchschnittlichen Kosten pro Quadratmeter und die geschätzten Gesamtkosten für ein 140 m² großes Haus für die drei Hauptbauarten in Österreich zusammen:

Geschätzte Baukosten für ein 140 m² Einfamilienhaus (schlüsselfertig, mittlerer Standard) nach Bauart in Österreich 2025.
Bauart Durchschnittliche Kosten pro m² Geschätzte Gesamtkosten (140 m²)
Massivhaus (Ziegel/Beton) 2.400 €/m² 336.000 €
Fertighaus (Holzriegel) 2.700 €/m² 378.000 €
Holzhaus (Modern) 2.700 €/m² 378.000 €
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Regionale Unterschiede der Baukosten in Österreich

Die Baukosten variieren stark nach Region:

  • West vs. Ost: Im Westen (Salzburg, Tirol, Vorarlberg) ist Bauen deutlich teurer als im Osten (Burgenland, Niederösterreich), teilweise 50 % Preisunterschied.
  • Stadt vs. Land: In Ballungsräumen sind die Kosten höher als in ländlichen Gebieten (höhere Lohnkosten, teurere Anschlüsse).
  • Bauvorschriften: Unterschiedliche Bauordnungen der Bundesländer beeinflussen die Kosten (z. B. Dämmwerte, Stellplatzpflicht).
Regionale Unterschiede der durchschnittlichen Baukosten pro m² Wohnfläche in Österreich (2025).
Region in Österreich Ø Baukosten pro m² Wohnfläche
Wien & Umland ca. 2.600–2.800 €
Salzburg, Tirol, Vorarlberg (West) ca. 2.700–3.000 €
Oberösterreich, Steiermark, Kärnten ca. 2.300–2.600 €
Niederösterreich, Burgenland (Ost) ca. 2.200–2.500 €

Auch die lokale Marktlage (Fachkräftemangel, Bautätigkeit) und Transportkosten beeinflussen die Preise. Es lohnt sich, regionale Angebote einzuholen.

Detaillierte Kostenaufstellung nach Bauphasen

Die folgende Tabelle zeigt eine beispielhafte Kostenaufteilung für ein 140 m² Haus:

Detaillierte Kostenaufstellung nach Bauphasen für ein 140 m² Haus (Schätzung).
Bauphase / Kostenbereich Typische Kosten pro 140 m² Haus
Planung & Genehmigungen 20.000–30.000 €
Anschluss & Erschließung 10.000–15.000 €
Rohbau (inkl. Dach) 150.000–210.000 €
Innenausbau 70.000–100.000 €
Außenanlagen 15.000–25.000 €
Versicherungen & Sonstiges ca. 1.000 €
Gesamt (ca.) 266.000–381.000 € (je nach Standard)

Die einzelnen Posten variieren stark nach persönlicher Auswahl der Ausstattung.

Zusammenfassung und Empfehlungen

Ein Einfamilienhausbau 2025 in Österreich kostet (ohne Grund) grob zwischen 300.000 € und 400.000 € für 140 m² im mittleren Standard. Diese Summe setzt sich aus vielen Einzelposten zusammen. Entscheidend ist, realistisch zu kalkulieren und von Beginn an alle Nebenkosten mit einzubeziehen.

Experten raten, einen finanziellen Puffer von mindestens 10 % einzuplanen.

Ein solcher Puffer ist sinnvoll, denn während der Bauphase können jederzeit unvorhergesehene Kosten oder Sonderwünsche entstehen. Mit einer durchdachten Budgetplanung, dem Vergleich mehrerer Angebote und – wenn möglich – Eigenleistungen lässt sich der Traum vom eigenen Haus dennoch realisieren. Trotz hoher Baukosten bleibt ein gut geplanter Neubau eine nachhaltige Investition in Lebensqualität und Sicherheit im eigenen Zuhause.

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